KRIMItotal Im Schatten der Premiere Spielbericht

Krimi total - Im Schatten der Premiere

Auf einen Blick:
Verlag : JMcreative
Autor : Jörg Meissner
Spieleranzahl : 8-9 Spieler
Alter : ab 16 Jahren
Dauer : ca. 3-4 h.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Krimi- / Rollenspiel

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Das Spielmaterial:
9 Rollenbeschreibungen - 9 Umschläge mit Hinweisen für die Spielrunden - 1 Umschlag mit Gerüchten - 1 Umschlag mit der Lösung - 1 Gebäudeplan - 8 Einladungen - 1 Anleitung

Prag in den Goldenen Zwanzigern: Eine Hochburg des kulturellen und weniger kulturellen Nachtlebens. Aus der ganzen Welt strömen Leute herbei, um daran teilzunehmen. Der Intendant des Prager Theaters lädt zur Premierenparty des neuen Stückes "Wie ihr es wollt". Doch der eigentliche Stargast der Premiere - die Neuentdeckung Barbara Starova - wird ermordet aufgefunden. Schnell ist der Inspektor Karol A. Fischer vor Ort und fahndet nach dem Mörder, der sich unter den Gästen der Party befinden muss....

Vor dem Spiel sollte man frühzeitig Einladungen verschicken, um so die Leute rechtzeitig zu informieren, denn kommt ein Spieler nicht, hat man schnell ein Problem. Man sollte den ganzen Krimiabend mit einem netten Essen schmücken, zwischen den einzelnen Gängen kann man dann optimal die einzelnen Runden spielen. Insgesamt können bis maximal 9 Teilnehmer mitspielen, wobei Karol A. Fischer nicht unbedingt mitspielen muss, er / sie dient mehr der Moderation und Zusammenfassung der einzelnen Rundenergebnisse. Die Rollenbeschreibungen sollte man kurz vor dem eigentlichen Spiel verschicken, sie enthalten detailliertere Informationen zu den einzelnen Charakteren und Verkleidungstipps. Folgende Märchenfiguren nehmen am Spiel teil:

Josef Tycha: Der Intendant des Prager Theaters hat einen guten Riecher für erfolgreiche Stücke und gute Schauspieler. Bekannt ist er bisher vor allem für die Inszenierung klassischer Stücke von Shakespeare, Goethe oder Schiller.
Helene Tycha: Die Frau des Intendanten verkörpert das verschwenderische Leben der 20er-Jahre wie wenig andere. Sie liebt die exquisite Mode und verbringt große Teile des Tages in Kaffeehäusern, um sich bei einem Mokka über den neuesten Klatsch und Tratsch auf dem laufenden zu halten.
Viola Tycha: Die Tochter des Intendantepaares ist eher schüchtern und zurückhaltend - bisweilen sogar etwas weltfremd. Dies liegt wohl an der strengen Erziehung auf der besten Prager Privatschule, die sich die Eltern für ihre Tochter leisten.
Franz T. Thormayr: Franz ist in Prag als Politiker und Diplomat bekannt, der auch über die Grenzen der Stadt hinweg aktiv ist.
Emil Hypschmann: Nicht in allen Theatern wird dieser Herr gerne gesehen. Denn neben seiner Tätigkeit als Verleger ist er vor allem auch als Theaterkritiker unterwegs, der für verschiedene Zeitungen schreibt. Und da ist seiner scharfen Feder schon so manches Stück zum Opfer gefallen.
Sidonia von Wolfhagen: Diese bereits etwas ältere Dame ist nicht so sehr den Verführungen der Goldenen Zwanziger verfallen, sondern ist vor allem eine Liebhaberin von Kunst und Kultur. Schon seit Jahren besucht sie nahezu alle Vorstellungen im Prager Theater und kennt fast alle Stücke und Schauspieler.
Magdalena Husova: Frau Husova hat mehr mit Unterhaltung als mit Kunst zu tun. Nach einer Zeit die sie in Paris verbracht hat, konnte sie ihr kleines Etablissement in Prag erfolgreich zu einem gut besuchten und gewinnbringenden Variete ausbauen...
Thomas Magor: Die Personfikation des Stückeschreibers. Thomas treibt sich in den verschiedenen Kaffeehäusern und Bierstuben Prags herum - immer auf der Suche nach einer neuen Inspiration. Vielleicht gelingt ihm schließlich doch noch der große Wurf und er wird mit einem eigenen Stück reich und berühmt.
Karol A. Fischer: Dieser (optionale) Inspektor hat einen scharfen Verstand und mit seinem Spürsinn wird er den Fall wohl bald gelöst haben.

Das Spiel wird in einzelnen Hinweisrunden gespielt. Jeder Spieler liest sich vor jeder Runde (insgesamt 5) seinen Hinweis aus seinem Umschlag durch. Danach können alle Spieler Informationen freiwillig preisgeben oder müssen sie preisgeben, wenn sie danach gefragt werden. Auf jeden Fall müssen alle Informationen, die man in dieser Runde als Hinweis erhalten hat, bekannt gegeben geben. Außerdem kann jeder Spieler jeden anderen Spieler befragen. Befragte Spieler müssen immer nach bestem Wissen antworten und dürfen vor allem nicht lügen. Ausnahme: Der Mörder. Er darf lügen, um seine Tat zu vertuschen, sollte allerdings darauf achten, Tatsachen nicht zu verdrehen. Eine Hinweisrunde endet immer dann, wenn kein Spieler mehr Befragungen durchführen oder Informationen mehr preisgeben möchte. Am Ende jeder Runde kann Karol A. Fischer nochmal alle relevanten Informationen aus der Runde zusammenfassen. Vor der ersten Runde erfolgt die Vorstellung der einzelnen Charaktere, außerdem liest ein Spieler (wenn er dabei ist dann Karol A. Fischer) die Einleitung vor. In der dritten Runde zieht jeder Spieler zufällig ein Gerücht, dessen Inhalt er dann preisgeben darf - wobei natürlich für die Richtigkeit der Gerüchte keine Garantie übernommen werden kann. Während der Hinweisrunden kann außerdem jeder Spieler die Karte vom Märchenland benutzen, um sich einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen und auch um bestimmten Hinweisen nachzugehen.

Nach der 5. Hinweisrunde kommt das Spiel in die Schlussphase. Jeder Spieler notiert nun einen Verdächtigen und ein Motiv, danach werden die Ergebnisse reihum vorgetragen. Man kann diese Phase auch nur mündlich durchführen, allerdings sollte dann jeder Spieler sein Statement abgeben, ohne dabei von anderen Spielern unterbrochen zu werden. Danach wird dann natürlich die Person festgenommen, die am häufigsten von den Mitspielern angeklagt wurde.

Damit ist das Spiel beendet. Karol A. Fischer - oder ein beliebiger anderer Spieler - öffnet dann den Umschlag mit der Lösung, die den kompletten Fall rekonstruiert. Danach zeigt sich, wer gewonnen hat: Ist der Mörder verhaftet worden, haben natürlich die Spieler gewonnen, die Motiv und Täter richtig herausgefunden haben. Konnte der Mörder entwischen, hat allerdings er das Spiel gewonnen.

(Troudi 10.10.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von KRIMItotal

millibeth vergibt 7 von 10 Punkten:
„ Krimi Total- Im Schatten der Premiere“ eignet sich schon vom Thema her wieder einmal hervorragend, sich kostümtechnisch nach Herzenslust auszutoben. Eine Theaterpremiere im Prag der goldenen Zwanziger bietet dabei eine gute Basis. Und auch sonst kann es das Spiel mit der Logik und Kniffeligkeit seiner Vorgänger mühelos aufnehmen. Wieder einmal sind die Charaktere schön ausgearbeitet und lassen viel Platz für eine eigene Interpretation der Person, die zu spielen man auserkoren ist. Am Ende des Spieles wartet auf die Teilnehmer in Bezug auf den/die Mörder/in eine Überraschung. Bei dem Spiel muss man aufgrund besagter Überraschung dieses Mal besonders besonnen kombinieren wer der/die Täter/in ist, sonst kann es schon vorkommen, dass die Mitspieler den/die Falsche/n verhaften. Aber auch das ist ja nicht wirklich schlimm, denn es soll ja immer noch der Spaß im Vordergrund stehen, und Spaß ist auch bei diesem Krimispiel wieder garantiert. Das Spiel ist für ca. 18 Euro im Handel zu haben.

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